Mentale Klarheit für Learning Engineers

Mentale Klarheit für Learning Engineers

Zwischen Tickets, Meetings und Mails wächst kognitive Last schnell – und oft unbemerkt. Statt auf Willenskraft zu hoffen, hilft ein leichter Tagesrhythmus mit klaren Mikroschritten. Das folgende Mini‑Protokoll ist kurz, machbar und wiederholbar – ideal für volle Tage.
Ikigai-Lebensschule

Morgen‑Kick (3 Minuten)

Ziel: Klar starten, bevor der Strom dich mitzieht.

  • Du setzt dich an den Schreibtisch und machst den 3‑Satz‑Check‑in (Ort: Arbeitsplatz; Dauer: 1:00 Min; Material: Notizzettel),
  • z. B. „Ich fühle … / Ich brauche … / Ich werde …“.
  • Du notierst eine 10‑Minuten‑Startaufgabe mit klarer Handlung (Ort: Schreibtisch; Dauer: 0:45 Min; Material: Post‑it),
  • z. B. „Erste drei Folien skizzieren.“
  • Du atmest fünf ruhige Zyklen durch die Nase und kreist 30 Sekunden die Schultern (Ort: im Stehen; Dauer: 0:45 Min; Material: Timer), während du leise zählst: „Vier ein, sechs aus.“

Mini‑Reflexion: Was wäre heute genug für einen guten Start?


Mittags‑Reset (5–7 Minuten)

Ziel: Raus aus dem Autopiloten, rein in bewusste Steuerung.

Du prüfst in einem Satz den Sinn‑Abgleich (Ort: kurz am Fenster; Dauer: 0:30 Min; Material: keines), z. B. „Dient die aktuelle Aufgabe Ziel X?“

Du sendest eine 1‑Satz‑Wertschätzung (Ort: Messenger/Teams; Dauer: 1:00 Min; Material: Chat), z. B. „Danke für den präzisen Commit gestern.“

Du stellst den Timer und beantwortest oder erstellst fünf Mails oder räumst eine kleine Fläche frei (Ort: Posteingang/Schreibtisch; Dauer: 3:00 Min; Material: Timer), z. B. „Archivieren, delegieren, erledigen.“

Du gehst zügig ums Gebäude und trinkst danach ein Glas Wasser (Ort: draußen/Treppe; Dauer: 2:00–3:00 Min; Material: Flasche), und du zählst 60 Schritte bewusst.

Mini‑Reflexion: Welche kleine Entscheidung bringt jetzt die meiste Klarheit?


Abend‑Landing (8–10 Minuten)

Ziel: Den Tag rund schließen und den Kopf frei bekommen.

  • Du schreibst einen Dank‑Satz mit konkreter Szene (Ort: Notizbuch; Dauer: 1:00 Min; Material: Stift),
  • z. B. „Ich bin dankbar für den ruhigen Moment nach dem Stand‑up.“
  • Du benennst ein Gefühl und antwortest dir freundlich (Ort: Sofa/Schreibtisch; Dauer: 1:00 Min; Material: keines),
  • z. B. „Ich bin erschöpft und gönne mir heute früher Schluss.“
  • Du notierst drei Sätze Tagesfazit + 1 %‑Verbesserung für morgen (Ort: Notiz/Tool; Dauer: 3:00 Min; Material: Journal/App),
  • z. B. „Benachrichtigungen im Fokusblock aus.“
  • Du machst 2×10 Kniebeugen oder 5 Minuten Spaziergang vor der Tür, danach 2 Minuten verlängerte Ausatmung (Ort: Zuhause/draußen; Dauer: 3:00–5:00 Min; Material: Timer), z. B. „Vier ein, acht aus.“

Mini‑Reflexion: Was hat heute Energie gegeben – was hat sie genommen?


Weiterdenken & Recherchieren
(Wer Lust und Laune dazu hat!!!)

Kognitive Last im Alltag:

Suche nach Cognitive Load, Context Switching und Decision Fatigue, und notiere zwei Stellhebel, die dich betreffen.

Gewohnheiten stapeln:

Recherchiere Habit Stacking und definiere einen Trigger, z. B. „Nach jedem Call → 90‑Sekunden‑Reset“.

Eigene Persönlichkeit beobachten:

Lies zu Big Five, Wertearbeit und Selbstmitgefühl im Leistungskontext und schreibe einen Satz zu deiner stärksten Ressource.

Fokusmethoden testen:

Vergleiche Pomodoro, Time‑Boxing und Single‑Tasking; wähle eine Methode für die nächste Woche und setze einen Review‑Termin.


Umsetzung & Kontrolle

Checkliste:

Ich habe morgens eine 10‑Minuten‑Startaufgabe schriftlich festgelegt.

Ich habe mittags einen 5–7‑Minuten‑Reset durchgeführt.

Ich habe heute mindestens eine 1‑Satz‑Wertschätzung verschickt.

Ich habe abends ein 1 %‑Learning notiert. Ich habe eine Fokusmethode für die nächste Woche gewählt.

Mini‑Tracker 1–5:

1 = Eine Mini‑Aktion geschafft; 3 = Morgen, Mittag und Abend je ein Schritt; 5 = Spürbar klarer Kopf und stabiler Rhythmus über den Tag.

Reflexionsfrage:

Welcher konkrete Mini‑Schritt lieferte dir heute das meiste „Klarheit pro Minute“ – und wie machst du ihn morgen noch leichter abrufbar?


Fazit: Mentale Qualität entsteht nicht im heroischen Sprint, sondern im alltäglichen Rhythmus. Drei kurze Ankerpunkte reichen, damit dein Kopf wieder arbeiten kann, wofür er gebaut wurde: lernen, gestalten, entscheiden.

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